Was ist ein Lymphom?

Lymphome sind Vergrößerungen der Lymphknoten, die sowohl gut- als auch bösartig sein können. Sie treten im sogenannten lymphatischen System auf ein Netzwerk an Gefäßen und mehreren Organen, das sich über den ganzen Körper verteilt: Lymphgefäße, Lymphknoten, Thymusdrüse, Knochenmark, Milz und Lymphfollikel der Schleimhäute (z.B. Blinddarm, Mandeln etc.).

Gutartige (benigne) Lymphome 

Es gibt über 100 unterschiedliche Formen von Lymphomen. Gutartige Lymphome sind Zeichen einer Infektionserkrankung und als Schwellung der Lymphknoten sicht- und spürbar. Diese Schwellungen treten auf, wenn der Körper gegen eine Infektion ankämpft und dafür vermehrt Lymphozyten (eine Unterart der weißen Blutkörperchen) produziert. Gutartige Lymphknotenschwellungen treten zum Beispiel bei einem harmlosen grippalen Infekt, einer Borrelien-Infektion (verursacht durch einen Zeckenstich) oder bei Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersches Drüsen Fieber) auf.

Klassische Symptome sind druckempfindliche und schmerzhafte Schwellungen der Lymphknoten, die sich verschieben lassen, sowie Fieber. Klingt die Infektion ab, gehen auch die Schwellungen wieder zurück.

Bösartige (maligne) Lymphome

Bösartige (maligne) Lymphome

Maligne, also bösartige, Lymphome werden umgangssprachlich auch als Lymphdrüsenkrebs bezeichnet. Bei einem Lymphom vermehren sich entartete Lymphzellen rasch und unkontrolliert. Dadurch werden andere Blutzellen verdrängt und die Abwehrkräfte des Körpers geschwächt. Krankheitszeichen sind starker Gewichtsverlust, die Lymphknoten sind geschwollen, hart, aber schmerzlos und es kann zu nächtlichem Schwitzen und Fieberschüben kommen.

Hauptkategorien von bösartigen Lymphomen 

Es gibt viele verschiedene Arten von Lymphomen. Der Verlauf der Erkrankung hängt von der Ausbreitung sowie der Art des Lymphoms ab. Im Wesentlichen werden sie in zwei große Gruppen unterteilt:

  • Hodgkin-Lymphome (Morbus Hodgkin)
    Hodgkin-Lymphome sind eine Zellmutation der sogenannten Reed-Sternberg-Riesenzellen. Der Name diese Erkrankung stammt vom englischen Arzt Sir Thomas Hodgkin, der 1832 diese bösartige Krebserkrankung das erste Mal beschrieben hat. Durch eine frühzeitige Therapie sind die Heilungschancen relativ gut.
     
  • Non-Hodgkin-Lymphome
    Unter diesem Begriff werden rund 30 Tumorarten zusammengefasst. Sie gehen meist von B-Zellen, aber auch von T-Zellen aus:

    Hodgkin-Lymphome (Morbus Hodgkin)
    Hodgkin-Lymphome sind eine Zellmutation der sogenannten Reed-Sternberg-Riesenzellen. Der Name diese Erkrankung stammt vom englischen Arzt Sir Thomas Hodgkin, der 1832 diese bösartige Krebserkrankung das erste Mal beschrieben hat. Durch eine frühzeitige Therapie sind die Heilungschancen relativ gut.

    B-Zell-Lymphome
    Das B-Zell-Lymphom ist eines der häufigsten bösartigen Neubildungen des lymphatischen Systems und entsteht aus entarteten B-Zellen. B-Zellen reifen im Knochenmark (das „B“ steht für bone marrow, engl. Knochenmark) heran und sind für die Bildung von Abwehrstoffen (Antikörper) zuständig. Das B-Zell-Lymphom wird unterteilt in aggressive (schnell fortschreitende) oder indolente (langsam verlaufende) Formen. Die Heilungsrate ist relativ gut. Das diffus großzellige B-Zell-Lymphom ist die häufigste Krebsart der Non-Hodgkin-Lymphome.

    T-Zell-Lymphome
    T-Zell-Lymphome entstehen aus entarteten T-Zellen, die in der Thymusdrüse gebildet werden (das „T“ steht für Thymus). Die Aufgaben von T-Zellen sind vielfältig und haben entweder eine unterstützende (T-Helferzellen), eliminierende (zytotoxische T-Zellen) oder regulatorische Funktion. T-Zell-Lymphome treten seltener auf als B-Zell-Lymphome, verlaufen allerdings meist aggressiver.

Auch Multiple Myelome (Knochenmarkkrebs) zählen zu den bösartigen Lymphomen.

Häufigkeit von bösartigen Lymphomen

Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen wie etwa der Brust, der Prostata, der Lunge oder des Darms ist Lymphdrüsenkrebs eher selten. Laut Statistik Austria erkrankten 2018 1.420 Menschen an einem Non-Hodgkin-Lymphom. Es ist somit für rund drei Prozent aller Krebs-Neuerkrankungen verantwortlich. 155 Österreicher erhielten in diesem Jahr die Diagnose Morbus Hodgkin, die vor allem junge Erwachsene trifft. Am Non-Hodgkin-Lymphom erkranken eher ältere Menschen.

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